"Warum auf Platz verzichten?"
Büchelberg. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb eine angeblich fehlende Baugenehmigung der Grund für die langen Verzögerungen beim Bauantrag für einen neuen Kunstrasenplatz in Büchelberg sein soll. Das schreibt Klaus Ritter für die CDU in der Stadt Wörth in einer Stellungnahme zum Artikel „Ein Verein in der Sackgasse“ und dem Kommentar „Ball flach halten“, beides erschienen in der Ausgabe vom 14. September.
Hier sei die Qualität der vor 40 Jahren erstellten Pläne und Baugrunduntersuchungen ausschlaggebend, schreibt Ritter. Diese den heute geltenden Qualitätskriterien zu unterwerfen sei nicht üblich
und ein mehr als fragwürdiges Vorgehen.
„Für einheitliche Lebensverhältnisse zu sorgen“, sei das Ziel für die Bildung der Einheitsgemeinde gewesen. In Büchelberg werde daraus weder die Forderung nach einer Leichtathletikanlage, noch
nach einem Schwimmbad noch zwei großen Hallen für Kultur und Sport oder vieles andere mehr abgeleitet, so Ritter. Den Fußballplatz habe die frühere Gemeinde Büchelberg in die „Ehe mit der Stadt“
gebracht, ebenso wie zuvor das Gelände des gesamten Dorschbergs als Vorleistung eingebracht worden sei. „Warum Büchelberg als einziger Ortsbezirk auf einen Kunstrasenplatz verzichten soll, kann
jedenfalls nicht nachvollzogen werden“, schreibt Ritter. „Erst Recht wenn man bedenkt, dass Orte außerhalb der Stadt wie Minderslachen oder Ramberg für solche Plätze in den Genuss einer
Landesförderung gekommen sind.“ Soll also Büchelberg nun auf einen Kunstrasenplatz verzichten, weil es Teil der Stadt Wörth ist, fragen die CDU-Vertreter.
Identifikation mit Dorf über Fußballverein
Zu einem lebensfähigen Ort gehörten Gemeinschaftshaus, Sportplatz und Kirche. „Nicht nur Letztere sollte man im Dorf lassen“, so Ritter. Der Fußball stehe in dem guten Ruf, für Identifikation und
Integration einen großen Beitrag zu leisten, erst recht in einem Dorf. Mit dem identifiziere man sich in Büchelberg auch wieder dank des Fußballvereins. „Ein erfolgreicheres
Dorferneuerungsprogramm als die Entwicklung in Büchelberg in den letzten Jahren ist kaum vorstellbar“, heißt es in dem Schreiben.
Wer sich mit seinem Ort identifiziere, der kümmere sich um und engagiere sich für ihn. Förderlich sei dafür sicher der Fußballverein, umso mehr, wenn der mit sportlichen Erfolgen in Verbindung
gebracht werden könne. Diese dürften zwar nicht Anlass für die Entscheidung sein, einen Kunstrasenplatz zu errichten. „Wer damit aber seine Ablehnung begründe, macht sich verdächtig, von Neid und
Missgunst beeinflusst zu sein. Beides sind schlechte Ratgeber“, so Ritter.
Die CDU verkenne nicht die geänderten Mehrheitsverhältnisse im Wörther Stadtrat. „Wir waren schon immer bereit, demokratische Entscheidungen zu akzeptieren“, dies setze aber Beschlüsse des
Stadtrats voraus. Beim Kunstrasenplatz für Büchelberg habe der Bürgermeister„ die legitimen Möglichkeiten seines Amtes entweder genutzt oder seien sie ihm zunutze gekommen, seinen Willen
durchzusetzen.“
Mit seiner Aussage „Der Kunstrasenplatz in Büchelberg wird nicht gebaut“, habe Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) bei der Einweihung des Kunstrasenplatzes in Maximiliansau im August versucht,
eine Entscheidung des Stadtrats vorwegzunehmen. Die wolle er aber erst Ende Oktober treffen lassen. Das sei nicht hinnehmbar, weil es das Budgetrecht des Rates außer Kraft setze, lautet die
Kritik der CDU.