Den Badepark öffnen möchte die CDU auch 2020. Allerdings nicht zu jedem Preis. Das haben die CDU-Sprecher in der Stadtratssitzung deutlich gemacht. Absolute Priorität hat die Gesundheit der Bürger. Auch die Risiken für den eh schon angespannten städtischen Haushalt dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Allerdings gilt es auch gerade in schwierigen Zeiten die elementaren Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen. Für viele Menschen ist gerade in Coronazeiten ein öffentliches Schwimmbad viel mehr als eine Vergnügungseinrichtung. CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Weber fordert deshalb eine sachliche Bewertung und Entscheidung sobald die Anforderungen des Landes an das Hygienekonzept bekannt sind. Leichtfertig auf eine Öffnung zu verzichten, würde den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht werden. Deshalb kann man sich der Haltung, wie sie in der Sitzungsvorlage für die Stadtratssitzung tendenziell zum Ausdruck kam, nicht anschließen. Die Bürger dürfen aber eine vernünftige Entscheidung anhand der angekündigten Vorgaben des Landes erwarten. "Dabei geht es um die Gesundheit der Bevölkerung" entgegnet Weber der Einschätzung, es wäre eine politische Entscheidung zu treffen.
Die CDU weist daraufhin, auch für sie war es im März nicht vorstellbar, dass in diesem Jahr Freibäder öffnen. „In den Becken des Badeparks hatten wir 2020 eigentlich nur Enten und andere Vögel erwartet, die sich dort abkühlen.“ Hellhörig musste man aber spätestens Mitte April werden. Nach den Verantwortlichen in Österreich hatte unter anderen auch der Landauer Oberbürgermeister und Vorsitzende des Städtetags davon gesprochen, das Freibad Anfang Juni zu öffnen. „Die Ankündigung des Landes in der letzten Woche hat uns dann nicht mehr überrascht.“
Dagegen schon die Information, den Badepark erst Ende Juni öffnen zu wollen. Denn in der Nachbargemeinde hat der dortige Bürgermeister erklärt, auf eine Öffnung des Kandeler Freibads Ende Mai vorbereitet zu sein. Warum dafür in Wörth noch fast 6 Wochen benötigt werden, ist nicht ersichtlich, selbst wenn man die beiden Bäder aufgrund ihrer Größe und Angebote nicht auf eine Stufe stellen kann und will.
Aus Sicht der CDU rächt es sich womöglich, dass man die Mitarbeiter der Bäder zuletzt in allen anderen Einrichtungen der Stadt eingesetzt gesehen hat. Die Zeit für lange schon aufgeschobene Arbeiten im Badepark scheint jedenfalls nicht genutzt worden zu sein.
Ebenso kritisch hinterfragen müsse man die Absicht, in diesem Jahr auf Saisonkarten zu verzichten. Die will die CDU jedenfalls nicht von vornherein ausschließen. „Sozial verträgliche Preise, die vor allem von der ortsansässigen Bevölkerung genutzt werden können, waren der CDU schon immer wichtig. Die wollen wir jedenfalls nicht mit einem Federstrich im Handumdrehen aufgeben.“ Entscheiden könne man darüber, wenn bekannt sei, wieviele Besucher coronabedingt zugelassen werden.
Deshalb fordert die CDU dringend eine Sitzung des Werk- und Bäderausschusses einzuberufen, um als zuständiges Fachgremium eine Empfehlung an den Stadtrat zu geben, damit der eine Entscheidung treffen kann. Ohne die Bedingungen des Landes zu kennen ist die in der Stadtratsitzung mit der Verfügung stehenden Tischvorlage nicht sachgerecht möglich gewesen. Darüber konnten auch blumige und ausufernde mündliche Ausführungen nicht hinwegtäuschen.